Der Einstieg in die Meerwasseraquarium
Ein Meerwasseraquarium ist aufwendiger und kostspieliger als ein Süßwasseraquarium. Bevor es seine ganze Pracht entfalten kann, muss das Meerwasseraquarium einige Zeit lang wachsen. Dafür benötigen Sie Geduld und die nötige Freude an dem zeitaufwendigen Hobby. Außerdem müssen Sie sich im Vorfeld gründlich vorbereiten. Denn Sie müssen Ihr eigenes kleines Korallenriff- Ökosystem im Kleinformat schaffen. Wenn Sie alles richtig machen, werden Sie mit einer wunderschönen kleinen Unterwasserwelt für Zuhause belohnt. Erfahren Sie hier die wichtigsten Informationen über Ihr zukünftiges Meerwasseraquarium.
Die Beleuchtung
Ein Meerwasseraquarium muss heller sein, als ein Süßwasseraquarium, damit die Korallen wachsen können und das Algenwachstum reguliert wird. Das weiße und blaue Licht, welches dabei verwendet wird, muss gut aufeinander abgestimmt sein. Der blaue Anteil muss im Meerwasseraquarium überwiegen. Mit speziellen Leuchtstoffröhren extra für das Meerwasseraquarium werden die idealen Farbwerte genau erreicht. Die meisten Pumpen sind sowohl für das Süßwasser-, als auch für das Meerwasseraquarium einsetzbar.
Bewegung des Wassers
Für das Meerwasseraquarium ist eine starke Wasserbewegung notwendig. Die Strömungsleistung sollte dabei stündlich mindestens das 20-fache des Aquariumsvolumens sein.
Salz und Filterung
Für ein Meerwasseraqarium ist ein Eiweißabschäumer als Filtersystem in der Regel ausreichend. Es gibt eine große Auswahl an hochwertigen Salzsorten, die für ein Meerwasseraquarium geeignet sind. Die richtige Menge des Salzes müssen Sie auf die Beckengröße berechnen und genau abwiegen. Im Schnitt werden etwa 34 g Salz pro Liter Süßwasser benötigt. Wenn das Salz vollständig aufgelöst ist, wird der Salzgehalt nochmals überprüft und eventuell korrigiert bis die Salzkonzentration in Ihrem Meerwasseraquarium stimmt. Diese können Sie ganz einfach mit einem Aräometer messen. Ist die richtige Salzkonzentration erreicht, muss in der Regel nur das verdunstete Wasser wieder aufgefüllt werden, damit der Salzgehalt konstant bleibt. Etwa alle zwei Wochen sollten 5 bis 10 Prozent des Wassers im Meerwasseraquarium ausgewechselt werden.
Welches Becken ist für ein Meerwasseraquarium geeignet?
Bei der Anschaffung des Aquariums sollten Sie unbedingt auf eine gute Qualität achten. Salzwasser ist aggressiv, daher sollten Sie nicht einfach ein Süßwasseraqarium kaufen. Die Abdichtungen müssen unbedingt dem Salz standhalten können. Das Meerwasseraquarium sollte außerdem so groß wie möglich sein, mindestens aber 150 Liter fassen. Besser noch sind 250 bis 500 Liter Becken oder sogar noch mehr, sonst wird das Meerwasseraquarium schnell zu klein sein. Je größer das Becken ist, desto pflegeleichter ist es außerdem. Da verschiedene Lichtzonen geschaffen werden müssen, sollte das Meerwasseraquarium mindestens 50 cm tief sein.
Einrichtung und Einfahrphase
Generell gilt, dass Sie bei der Einrichtung Ihres Meerwasseraquariums genügend Platz lassen sollten. Zum Einen wird dieser natürlich später für die Fische benötigt, aber auch die Korallen benötigen noch Platz zum wachsen. Des Weiteren brauchen die Korallen im Meerwasseraquarium viel Licht. Für Ihr Meerwasseraquarium eignet sich als Bodenbesatz am besten Korallensand. Es gibt ihn in verschiedenen Korngrößen. Zuallererst wird er gewaschen. Anschließend wird der Sand als erstes in das Meerwasseraqarium eingebracht. Anschließend können Sie das Becken mit dem Meerwasser befüllen und die Technik zum Laufen bringen. Ca. eine Woche später können die sogenannten lebenden Steine in das Meerwasseraquarium eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um Gesteinsmaterial, welches in den Herkunftsgebieten des Korallenfisches gefunden wird. Sie übernehmen wichtige Filterungsaufgaben und Belebungsaufgaben in Ihrem Meerwasseraquarium.
Das Meerwasseraquarium muss anschließend ohne Besatz für etwa zwei bis drei Monate stehen gelassen werden. Diese Zeit ist wichtig zur Entwicklung von Bakterien und Kleinstlebewesen, die für die Lebewesen und die Wasserqualität notwendig sind.
Zur Verkürzung dieser Phase können Sie verschiedene Produkte kaufen, die den Vorgang beschleunigen oder den direkten Einsatz von Bakterien ermöglichen.
Welche Grundausrüstung wird benötigt?
Für das Meerwasseraquarium wird ein kleiner Technikraum benötigt. Idealerweise steht das Aquarium auf einem kleinen Schrank, in dem dafür Platz ist. Hier wird das Filterbecken mit Abschäumer, ein Filter, eine Pumpe, ein Vorrat an Osmosewasser, Nachfüllautomatik, Stromversorgung und Mess- und Regelungstechnik untergebracht. Durch den Aquariumsboden müssen dadurch einige Rohre und Leitungen geführt werden. Oft ist aber ein Komplettset erhältlich, das auch schon vormontierte Leitungen hat.
Welche Tiere eignen sich für ein Meerwasseraquarium?
Frühestens ab dem 3. Monat kann Ihr Meerwasseraquarium weiter belebt werden. Korallen, Wirbellose und Fische: die Auswahl ist groß und farbenfroh. Aber nicht alle Fische passen zusammen. Hier sollten Sie unbedingt einen Fachhändler zu Rate ziehen. Ihr Meerwasseraquarium sollte üppig mit Korallen besetzt werden. Sie reinigen das Wasser und stabilisieren das Milieu im Meerwasseraquarium. Auch andere Wirbellose wie Schwämme, Seesterne, Garnelen und Schnecken dürfen für ein gesundes Milieu im Meerwasseraquarium nicht fehlen Sie sind dabei pflegeleicht und benötigen keine zusätzliche Nahrung. Als Resteverwerter halten sie das Aquarium sauber. Bei den Fischen sollten Sie anfangs etwas sparsamer vorgehen und nur wenige einsetzen. Langsam Monat für Monat kann der Besatz dann erhöht sein. Damit die Wasserwerte nicht kippen, sollten nie zu viele Fische im Meerwasseraquarium leben und die Menge nicht schlagartig verändert werden. Barsche, Doktorfische, Anemonenfische und Zwergkaiser sind Beispiele für Fische, die sich für Einsteiger aufgrund ihrer leichten Pflege sehr gut eignen.
Das richtige Futter
Als Futter für die Fische im Meerwasseraquarium eignet sich Trocken- und Gefrierfutter. Lebendfutter ist ungeeignet. Es gibt Fischarten mit bestimmten Sonderansprüchen an das Futter, deswegen sollten Sie sich vor dem Einsetzen einer Fischart unbedingt über diese informieren.Pflanzenfresser, wie z.B. Doktorfische, ernähren sich meist von den Algen im Wasser. Wenn diese nicht ausreichen, kann etwas Löwenzahn oder ein Algenpräparat hinzugegeben werden. Sie sollten Ihre Fische nur 1-2 Mal täglich füttern. Als Richtwert für die Futtermenge wird geraten, so viel zu verfüttern, wie die Fischein etwa 1-2 Minuten fressen können. Im Meerwasseraquarium ist ein Fastentag generell nicht empfehlenswert.