Grundeln – die Bodenhüpfer mit dem Saugnapf
Grundeln oder auch Grundelartige stellen, mit 200 beschriebenen Arten und 1.500 bekannten Gattungen die artenreichste Gruppe aller Meeresfische. Die meisten dieser, mit den Barschen verwandten Fische leben in salzhaltigen Gewässern. Da die meisten Grundeln – also auch die im Süßwasser lebenden – allerdings Brackwasser bevorzugen, lieben in Aquarien fast alle Arten einen gewissen Salzanteil. Grundeln sind kleine Fische, die meist nicht größer als drei bis fünf Zentimeter werden. Lediglich in Ozeanen erreichen sie eine Körperlänge von weit über zehn Zentimetern. Die auffälligsten Merkmale der Grundeln sind ihre lange Körperform, ihre nach oben gerichteten Augen und das breite Maul. Eine deformierte Schwimmblase lässt die Fische außerdem immer wieder zu Boden sinken. Dadurch scheinen diese Winzlinge auch oft mehr über den Boden zu hüpfen, als zu schwimmen.
Die Fische sind also eher bodenorientiert und nutzen eine Art Saugnapf, mit dem sie sich auch in schnell fließenden Gewässern gut festhalten können. Einige Arten benutzen diese, zu trichterförmigen Saugscheiben verwachsenen Bauchflossen derart geschickt, dass sie sogar Wasserfall erklimmen können.
Großzügiger Rückzugsraum + Kies und Sand, als Bodengrund
Die für das Aquarium besonders geeigneten Süßwasser-Grundeln sind eher unkomplizierte Fische, die sich mit anderen Beckenbewohnern gut vertragen und allgemein ein ruhiges Leben führen. In ihren eher kleinen Revieren fühlen sie sich nur von Artgenossen provoziert. Allerdings brüten alle Grundeln versteckt, was bedeutet, dass sie im Aquarium genügend Rückzugsraum vorfinden sollten. Als Bodengrund sollte feiner Kies oder Sand verwendet werden, damit vor allem die männlichen Grundeln graben können. Gut sind in jedem Fall auch höhere Steinformationen, die die Grundeln nutzen können, um sich von erhöhter Position einen Überblick im Becken verschaffen zu können. Insgesamt sollte für ausreichende Versteckmöglichkeiten gesorgt werden. Lochgestein, Wurzeln und dichter Pflanzenwuchs begünstigen das Wohlverhalten aller Grundelarten.
Strömung, Warmwasser und Salz-Zusatz
Die Pflanzen müssen allerdings auch den anspruchsvollen Wasserwerten der Grundeln gewachsen sein. Das bedeutet vor allem, dass sie einer höheren Salz-Konzentrationen ausgesetzt sind. Ohne den entsprechenden Salzzusatz im Haltungswasser erreichen viele Fische nur ein geringeres Alter oder werden krank. Als besonders widerstandsfähig, gegen die erhöhte Salzkonzentration haben sich unter anderem Javamoos, Speerblatt Anubias nana oder auch Microsorum pteropus erwiesen. Einige Grundelarten lieben außerdem eine gewisse Strömung im Aquarium. Dadurch gibt es eine zusätzliche Portion Sauerstoff. Unterschiedliche Grundelarten bevorzugen, je nach Herkunftsgebiet unterschiedliche Wassertemperaturen. Bei Fischen aus subtropischen Regionen sind das 15 – 24 Grad Celsius. Aber es kann auch deutlich wärmer, bis zu 31 Grad Celsius notwendig sein.
Lebendfutter für die versierten Jäger
Die Ernährung der Fische ist ebenfalls sehr unterschiedlich. So filtrieren beispielsweise Schmetterlingsgrundeln den Boden, während andere Arten mit Algen überwachsene Steine bevorzugen. Fast alle Grundeln lieben allerdings Frostfutter und auch lebendige Kost. Rote und weiße Mückenlarven, Grindel, Hüpferlinge, Wasserflöhe und Mikrowürmer werden von allen Grundeln geliebt. Diese Fische lassen nur sehr schlecht Flockenfutter ernähren. Lebendfutter ist für die Ernährung der Fische also unerläßlich. Dabei neigen nicht viele Arten dazu in höhere Beckenzonen zu schwimmen. Damit das Futter also durch einen Strömung nach unten gewogen wird, ist eine gute Filterung im Aquarium wichtig. In den tiefer gelegenen Regionen erweisen sich die meisten Fische als versierte Jäger, welche auch schnellen Beutetieren erfolgreich nachstellen können. Selbst deutlich größere Garnelen können so von den Grundeln angeknabbert werden.
- Frisches Lebendfutter